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Story

 
Kensuke Nimura ist eigentlich ein ganz normaler Oberschüler, bis auf seine angeborene Fähigkeit Geister zu sehen. Im Alltag versucht er sie angestrengt zu ignorieren, prügelt sie aber meistens weg. Für alle anderen sieht so eine Kampfszene dann natürlich extrem lächerlich aus, bis auf drei seiner Mitschüler weiß nämlich niemand von seiner Begabung. Bisher hat er auch wenig Glück in der Liebe gehabt, erst jetzt hatte er wieder ein Date und wegen einem störenden Geist hat er die Beherrschung verloren. Durch seinen Wutausbruch, von dem sich seine Freundin angesprochen gefühlt hat, ging natürlich alles nach hinten los. Deprimiert und ganz allein zieht er weiter durch sein ansonsten langweiliges Leben, bis er eines Tages auf ein Mädchen stößt, welches genauso außergewöhnlich ist wie er...

Eines Tages begegnet Kensuke einer Horde Kindergeister, die regelrecht Mordgelüste ausstrahlen und hinter ihm her sind. Auf seiner Flucht stößt er mit einem Roller zusammen, auf dem ein Mädchen sitzt. Den Zusammenstoß überleben zwar beide, doch die kleinen Kinder sind weiter hinter ihm her. Das unbekannte Mädchen bemerkt das Kensuke auch die Geister sieht und folgt ihm. In seinem Versteck in einem Parkhaus kann sie ihn schließlich einholen und erklärt ihm, dass sie die Geister auch sehen kann. Während Kensuke nicht glauben kann in was für einen Albtraum er da hinein geraten ist, stellt sich das Mädchen namens Kagura der Horde Geister, die gerade dabei sind sich zu einem großen Sammelgeist zu formatieren. Durch ihren eigenen Geist, den sie sich sozusagen als Haustier hält, dem sogenannten Ga-Rei kann sie schließlich gegen die Geister kämpfen, kommt aber trotzdem in eine brenzlige Situation und wird von Kensuke gerettet, der in dem Haufen Geister ein Schwert entdeckt und durch seinen geweckten Beschützerinstinkt Kagura einfach nur retten möchte.

Natürlich möchte Kensuke die kleine und hübsche Kagura näher kennen lernen, auch wenn dies mit Geistern und Gefahren verbunden ist. Als sie dann auch noch die neue Schülerin in seiner Klasse wird, hat er nun somit die Chance jeden Tag mit ihr zu verbringen. Sie berichtet ihm von ihrem Nebenjob beim Ministerium für übernatürliche Katastrophen, sozusagen eine Geheimorganisation im öffentlichen japanischen Ministerium für Umweltschutz. Ihre Familie schützt die Stadt schon seit Generationen mit dem Ga-Rei, der durch Ketten mit der Seele seines Besitzers verbunden ist. Immer wieder schaffen es böse Geister in die Menschenwelt und stiften dort Unruhe, für solche Fälle ist dann Kaguras Können gefragt, die sich um die Vernichtung kümmern muss. Sie füttert mit diesen bösen Geistern sozusagen ihren Ga-Rei, damit dieser nicht die Ketten bricht und sich ihrer Seele bedient. Sie schafft es Kensuke für die Organisation anzuwerben, doch dieser ist nur halb begeistert davon, macht allerdings mit um auch in der Nähe von Kagura zu sein. Beide müssen nun zusammen gegen all die Geister kämpfen, doch wird Kensuke dieser neuen Aufgabe gewachsen sein?




Fazit

Ga-Rei - Monster in Ketten ist das erste richtige Taschenbuch von Hajime Segawa, der vor allem als Shonen-Zeichner bekannt ist. Die Mangaserie spielt nach dem Anime Ga-Rei Zero, in dem zum Beispiel geklärt wird wie Kagura nun genau zu ihrem Ga-Rei kam. Wer den Anime schon kennen sollte, wird mit dem Einstieg dieser Manga-Serie keine großen Probleme haben. Veröffentlicht werden die zwölf Ga-Rei Bände bei Tokyopop in sechs Bänden, jeweils zwei Bände in einem.

Durch die Veröffentlichung von seinem späteren Werk Tokyo ESP kann man relativ gut einen zeichnerischen Vergleich aufstellen. Definitiv ist sein Stil in Ga-Rei noch etwas ungelenk und noch längst nicht so fein und detailliert wie in Tokyo ESP. Proportionen werden hier noch leicht anders gezeichnet, auch die Augen oder die ganzen Bewegungsabläufe sind noch nicht so flüssig, dennoch jetzt schon ein ansehnlicher Shonen-Stil. Schön ist es, dass man hier einige Farbseiten präsentiert und vor allem die verloren gegangenen Cover. Jene Cover, die man durch das Format des Doppelbandes nicht nehmen kann.
Kommen wir zur Geschichte, die natürlich typisch shonen-lastig ist. Es gibt wirklich viele Kämpfe und natürlich einen Hauptbösewicht, also alles was das Herz begehrt. Viele freizügige Anblicke und nette kleine Szenen. Vom Actiongrad her dürfte man nichts vermissen, die Szenen sind extrem detailreich und dynamisch gestaltet. Der Humor wird hier meines Empfindens nach noch öfters eingesetzt als bei Tokyo ESP, viele lustige Szenen mit dem entsprechendem lockeren Zeichenstil erwarten euch also. Im ersten Band bekommt ihr erst einmal eine Einführung und alles schreitet mäßig voran, im zweiten Band bekommt jeder Charakter einen gewissen Anteil der Aufmerksamkeit und somit die Chance dem Leser mehr von sich preis zu geben. In den darauf folgenden Bänden passiert natürlich noch viel mehr und die Story wird immer intensiver. Langeweile dürfte also nicht aufkommen. Hajime Segawa ist jedenfalls ein talentierter aufstrebender Shonen-Zeichner, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Ga-Rei ist etwas völlig anderes als Tokyo ESP, aber genauso unterhaltsam und liebevoll gestaltet. Definitiv einen Blick wert.





© Chiara
© 2006 Hajime Segawa/ Kadokawa Shoten/ TOKYOPOP GmbH, Hamburg 2011


Wir danken TOKYOPOP für die Zusammenarbeit und die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

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Autor:
Chiara
Geschrieben:
18.02.2012 / 16:43
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Bände:
6 Doppelbände
Empfohlen ab:
16+
Genre:
Mystery
Herausgebracht:
Japan 2006/ Deutschland 2011
Mangaka:
Hajime Segawa
Originalverlag:
Kadokawa Shoten
Preis:
14,00 € [D]/ 14,40 € [A]
Verlag:
Tokyopop