SilverXAnime

Story

Als Rin und sein Freund in Rin's Zimmer nach einer verlegten CD suchen, stolpern sie per Zufall auf eine alte, selbst gezeichnete Schatzkarte. Dieses Gekritzel scheint aus der Grundschule zu sein, dennoch packt Rin die Neugier, schnappt sich Yada, so der Name des Freundes, und gemeinsam suchen sie nach dem Ort, an dem das X auf der Karte markiert ist. Nach kurzer Zeit stoßen sie auf das erste Problem: Ein Zaun verhindert das Durchgehen zum Wald, wo sich der "Schatz" verstecken soll. Dort treffen sie auf zwei Schulkollegen: Jizo, ein seltsamer Typ, der Rin meistens nachläuft, und Himeko, eine alte Freundin von Rin und Yada aus Kindertagen. Gemeinsam beschließen sie über den Zaun zu springen, obwohl dies eigentlich verboten ist. Auf der anderen Seite, nach kurzer Gehzeit, finden sie eine alte Kommode mitten im Wald stehen. Rin überprüft sofort, ob der ehemalige Besitzer nicht vielleicht etwas Nützliches darin vergessen hat, doch was er damit auslöst, wird er sein Leben lang bereuen.

Neugierig streckt er die Hand in eine der Schubladen, doch die meisten sind leer. Die letzte Lade, die er nur schwer auf bekommt, ist es ebenfalls. Doch als er auf seine Hand sieht, kleben lauter schwarze Haare daran. Angeekelt von den Haaren und vom Regen überrascht, eilen die Freunde zurück nach Hause. Daheim angekommen, zieht sich Rin um, da er vom Regen ganz durchnässt wurde. Als er in sein Zimmer geht, um sich neue Klamotten zu holen, sieht er auf dem Boden vor seiner Kommode eine Wasserpfütze. Das Wasser selbst scheint aus der Kommode gekommen zu sein, selbst der Inhalt ist komplett durchnässt. Rin ist zwar verwirrt, denkt sich jedoch nichts dabei und geht zu seinem weltfremden Vater, der nur noch zu Hause herum sitzt und an seinem Laptop arbeitet, um mit ihm zu essen.

Als er danach sein Zimmer betritt, geht er zu seinem Handy, um auf eine SMS zu antworten. Dabei bemerkt er nicht, dass zwei Hände von unten nach ihm greifen: zu spät! Sie packen ihn am Fuß, Rin stürzt zu Boden und tritt auf die Kommode ein. Er strampelt und wehrt sich, doch die Hände kommen immer näher, so nahe, dass sie ihm fast einen Zahn ausgerissen hätten. Ein Gesicht kommt aus der Schublade hervor, schreiend. Was zum Teufel ist dieses Ding und was will es von Rin? Am nächsten Tag scheint das Wesen verschwunden zu sein, hat er das alles nur geträumt? Doch der Spuk ist noch lange nicht vorbei, denn von nun an taucht immer dieses fürchterliche Mädchen mit den langen schwarzen Haaren auf, wenn Rin versucht, etwas herauszuholen.

Fazit

Hiki ist ein einzigartiger Horror/Mystery-One-Shot und hierzulande das erste Werk von Banana Nangoku, die sich sonst eher dem Boys Love-Genre widmet.

The Ring lässt grüßen: Ein schwarz-langhaariges Mädchen, das einen immer verfolgt, sobald man etwas herauszieht. Wer sich Hiki nicht bereits für Halloween geholt hat, sollte es spätestens jetzt tun! Banana Nangoku hat einen einzigartigen Erzählstil, mit dem sie die packende Story mit sympathischen Charakteren vereint. Der Gruselfaktor ist gegeben und auch Wortwitze sind vertreten, die von EMA in einer Randbemerkung übersetzt wurden, damit ihr auch den Manga in vollen Zügen genießen könnt. Mein höchstes Lob gilt definitiv der Bildgestaltung: Jede Szene, jedes Handeln und wirklich jedes Ereignis wird sehr dynamisch und lebendig dargestellt. Man hat selten das Gefühl, dass die Figuren nur herumstehen würden oder sie immer wieder die gleichen Gesichtszüge verwenden, im Gegenteil: Selten habe ich einen Manga gesehen, der so stark auf die Mimik und Gesichtszüge der Charaktere achtet wie hier. Durch das Horror-Genre passieren natürlich auch schreckliche Dinge, die Angst dabei ist jedem einzelnen Charakter regelrecht ins Gesicht geschrieben - einfach traumhaft! Besonders gegen Ende hin, wo Rin kurz davor ist seinen Verstand zu verlieren, zeigt er von einer Sekunde auf die andere einen anderen Gesichtsausdruck, was ihn noch durchgedrehter wirken lässt. Solltet ihr den Manga in den Händen halten, achtet doch mal darauf, ihr werdet überrascht sein, wie vielfältig die Auswahl an Gesichtern ist.
Auch die Story, die eigentlich auf Schrecken aus ist, besitzt einen tiefgründigen Kern und eine sehr interessante Thematik - die Erinnerungen! Was sind Erinnerungen und wie funktionieren diese? Wohin gehen Dinge, die man einst wusste, aber mit der Zeit vergessen hat?
Ich bin auf jeden Fall hin und weg von diesem Manga und wenn ihr dieses Genre mögt, ist es auf alle Fälle Pflichtlektüre! Und auch für den Rest, der von Horrormädchen à la Sadako nicht abgeneigt ist, sollte dieser Manga nicht in der Sammlung fehlen!

Wir danken EMA für die Zusammenarbeit und die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

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