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Story

 
Wie stellt man eigentlich fest, ob einem jemand gefällt? Zuerst sieht man das Gesicht, dann die Beine und für Männer dürften auch die Brüste einer Frau wichtig sein. Doch Frauen sind nicht anders. Sie betrachten das Gegenüber und entscheiden dann, ob ihnen die Person gefällt oder nicht - ins Innere kann man nicht blicken und so kann man auch nicht wirklich behaupten, dass man jemanden mag oder man ihn wirklich "kennt". Genau dieses Prinzip wird Yuzuru Shino zum Verhängnis. Der recht gut aussehende und auch im Kyudo-Klub hoch angesehene Schüler wird zwar immer von Mädchen umschwärmt, nimmt er jedoch erst einmal eine zur Freundin, stellen diese bedauerlicherweise fest, dass seine Erscheinung mit seiner Persönlichkeit nichts gemein hat und machen kurz darauf
mit der Begründung "Sie hätten ihn sich anders vorgestellt" mit ihm Schluss. Vom Alltag gelangweilt und von der Liebe enttäuscht, hört Yuzuru eines Tages ein interessantes Gerücht: Seryo Toji soll jeden Montag, unabhängig davon wer es ist, mit der ersten Person zusammen kommen, die ihn danach fragt, jedoch am Ende der Woche mit dieser wieder Schluss machen.

Seryo ist zwei Klassen unter Yuzuru und ebenfalls ein Frauenschwarm wie er im Buche steht - ist die Akademie bis vor zwei Jahren noch eine reine Mädchenschule gewesen. Auch der Name kommt Yuzuru bekannt vor, da auch Seryo den Kyudo-Klub besucht, jedoch alles andere als regelmäßig. Als Yuzuru für die Klasse etwas am Schultor abholen will, trifft er auf genau diese Person, von der in der Klasse davor die Rede war - Seryo Toji. Von der Neugier gepackt kommt er mit ihm ins Gespräch und ehe er sich versieht, hat er ihn auch schon gefragt, ob er es nicht mit ihm versuchen wolle - allein um zu testen, ob es wirklich egal ist, wer ihn danach fragt - so ist er ja ein Junge wie er. Seryo scheint das Ganze nicht zu stören und willigt ein. Yuzuru sieht das Ganze als Spiel und will die Woche so gut wie möglich nutzen, sei es nun ein Besuch im Kino, Einkaufen gehen oder zusammen etwas essen - der Countdown mit 7 Tagen kann also beginnen!




Fazit

Seven Days ist eine harmonische Zusammenarbeit von Venio Tachibana (Story) und Rihito Takarai (Comic), die beide hierzulande mit diesem Titel Debüt feiern dürfen. Jeder Band besitzt am Anfang eine Farbseite und die Länge beträgt im ersten Band 164 und im Zweiten sogar 212 Seiten.

Seven Days ist zwar dem Boys Love Genre unterteilt, jedoch sollten "Mainstream" Boys Love-Manga nicht damit verglichen werden, denn Seven Days besitzt eine eigene und zugleich wunderschöne Darstellung, wie man mit diesem Thema noch umgehen kann. Hier ist es nämlich so, dass die beiden Hauptpersonen noch nie zuvor mit einem anderen Jungen zusammen gewesen sind und beide sich sozusagen auf Neuland befinden. Auch das Tempo, in dem Dinge voranschreiten, gefällt mir ausgesprochen gut, da sich die beiden an das Ganze langsam und teilweise unbeholfen heran tasten und es dadurch sehr real und lebensnah wirkt. Die richtige Einteilung der einzelnen Panels sorgt auch für einige spannende Momente und passende Übergänge. Besonders lustig finde ich, dass anfangs Yuzuru alles als Spiel betrachtet, während Seryo eigentlich nicht bewusst dieses "7 Tage-Programm" durchzieht, er jedoch davon überzeugt ist, dass eine Woche reicht, um sich zu verlieben und bis jetzt hatte er einfach noch kein Glück. Selbst die Kapitel an sich sind in Wochentage aufgeteilt, sodass die Tage "Montag - Donnerstag" im 1. Band und die restlichen Tage "Freitag - Sonntag" im 2. Band zu lesen sind. Die Story ist wirklich gut durchdacht und sorgt für erfrischende und liebliche Abwechslung im heutigen Boys Love-Imperium. Besonders gut gelungen ist hier die Zusammenarbeit mit Rihito Takarai, die diese herzliche Geschichte mit ihrem unverwechselbaren Stil real werden ließ. Anfangs ist der Zeichenstil vielleicht gewöhnungsbedürftig, mich konnte er jedoch von Anfang an überzeugen. Verwechslungsgefahr ist hier keine gegeben, da jeder Charakter seine eigene Frisur und einige sogar kleine Kennzeichen besitzen, die einen eigenen Charakter verleihen. So besitzt Seryo zum Beispiel ein kleines Muttermal, welches in der Geschichte auch öfters vorkommt. Seven Days ist wirklich angenehm und fließend zu lesen. Hier geht es um viel mehr als nur um die körperliche Nähe, sondern auch um das Selbstwertgefühl und das Sehnen nach einer Person, die einen so nimmt, liebt und akzeptiert, wie man wirklich ist.





© Shiva
© 2007 Venio Tachibana & Rihito Takarai/ TOKYOPOP GmbH, Hamburg 2010


Wir danken TOKYOPOP für die Zusammenarbeit und die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

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Autor:
Shiva
Geschrieben:
09.06.2011 / 21:11
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Kommentare:
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Bände:
2, abgeschlossen
Empfohlen ab:
15 +
Genre:
Boys Love
Herausgebraucht:
Japan 2007 / Deutschland 2010
Preis:
6,95 € [D]/ 7,20 € [A]
Story:
Venio Tachibana
Verlag:
Tokyopop
Zeichnungen:
Rihito Takarai